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Fragen und Antworten zur Energiefabrik

Kann ein Dorf oder eine Region mit einer Energiefabrik autark versorgt werden?

Energieautark heißt, ein Dorf oder eine Region ist in der Lage, sich selbständig mit Energie zu versorgen. Wenn dabei Strom und Wärme aus erneuerbaren Quellen bezogen werden, spricht man von regenerativer Energieautarkie. Das kann dank eines intelligenten Energiemanagementsystem in unseren Energiefabriken erreicht werden. Wichtig ist, dass ausreichend Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien aus Wind und/oder Sonne vor Ort vorhanden sind. Durch die Umwandlung von Strom in regeneratives Erdgas (Power-to-Gas) und dessen Speicherung wird eine autarke Versorgung sichergestellt, auch wenn mal kein Wind weht und keine Sonne scheint.

Wie gefährlich ist es, Strom in Gase umzuwandeln und vor Ort zu lagern?

Unsere Energiefabriken erzeugen Methan. Methan hat dieselben Eigenschaften wie Erdgas. Der Umgang damit ist in Deutschland gelernt. Es gibt, wie bei allen Anlagen mit entzündlichen Gasen, Vorschriften und Vorsichtsmaßnahmen, die einzuhalten sind. So gibt es gekennzeichnete Zonen, in denen nur Fachpersonal arbeiten darf. Im normalen Betrieb gibt es keine Gefahren. Die gesamte Anlage wird nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz geplant, gebaut und betrieben. Die Größe des Gaslagers wird im Zuge der Konzeptplanung ermittelt. Sie richtet sich nach dem lokalen Energiebedarf. Es wird nur so viel Gas vor Ort gelagert, dass für den Fall, dass lokal kein Strom zu Verfügung steht, weil kein Wind weht und/oder keine Sonne scheint, die angeschlossenen Verbraucher (Anwohner und Unternehmen) mit Strom und Wärme versorgt werden können. Diese so genannten Dunkelflauten gibt es an wenigen Tagen im Jahr. Gas, das nicht als Backup für die lokale Energieversorgung benötigt wird, wird als LNG (verflüssigtes Erdgas), Methanol, Kerosin oder Ammoniak abtransportiert. 

Warum wird kein Wasserstoff produziert, wenn die Nachfrage nach Wasserstoff doch so groß ist?

Wasserstoff entsteht bei uns in einem Zwischenschritt. Dieser wird aber sofort in Methan und weiter in LNG umgewandelt. Derzeit gibt es eine größere Nachfrage nach LNG. LNG steht für Liquefied Natural Gas, also verflüssigtes Erdgas, das insbesondere im Schwerlastverkehr zum Einsatz kommt. Der Bedarf für grünes LNG wächst. Diese Nachfrage wollen wir bedienen. Aber auch Methanol, Kerosin oder Ammoniak kommen als Endprodukte in Frage. Wir passen uns da der Nachfrage und dem Markt an. Auch Wasserstoff als Endprodukt ist nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Wasserstoff als Treibstoff zu nutzen, ist allerdings technisch anspruchsvoller. Wir werden diese Entwicklung weiter beobachten.

Wie ist der Wirkungsgrad/Nutzungsgrad der Energiefabrik?

Der Wirkungsgrad einer Anlage setzt sich aus den verschiedenen Wirkungsgraden der einzelnen Komponenten zusammen und hängt besonders von der Nutzung der unterschiedlichen Energieformen ab. Die Energiefabrik kann theoretisch Wirkungsgrade von über 90 Prozent erreichen. Der Nutzungsgrad spiegelt den realen Betrieb wider. Unser Ziel ist es, möglichst alle Anwohner einer Energiefabrik sowohl mit Strom als auch mit Wärme aus der Energiefabrik zu versorgen. Je mehr Nutzer wir vor Ort gewinnen, insbesondere für die Wärmeversorgung, umso höher ist der Nutzungsgrad der Anlage.

Worin besteht der Unterschied zwischen Methan und Erdgas?

Methan ist CH4, das auch den Großteil von Erdgas ausmacht. Im fossilen Erdgas sind jedoch noch einige andere Gase enthalten, die je nach Herkunft unterschiedlich sein können. Dazu gehören u. a. Stickstoff, Ethan, Schwefelwasserstoff, Helium oder Alkane (z. B. Butan oder Propan). Somit ist synthetisches Methan hochwertiger als fossiles Erdgas.

Stößt die Energiefabrik giftige Abgase aus?

Abgase entstehen nur bei der Verbrennung des Methans im Blockheizkraftwerk. Da das hier verbrannte Gas synthetisch erzeugt wurde, ist es so rein, dass im Abgas nahezu ausschließlich CO2 enthalten ist. Dieses wiederum wird aufgefangen und wieder als CO2-Quelle für die Methanisierung verwendet, also im Kreis geführt. Das ist die klimafreundliche Besonderheit der ZeroEmissionTechnology der Firma EXYTRON.

Wie werden Anwohner vor Lärm geschützt?

Unsere Energiefabriken errichten wir in der Regel in Gewerbe- oder Industriegebieten oder auch in der Nähe der Energieerzeugungsanlagen, also abseits von Wohnbebauungen. Es gibt für jeden Standort gesetzliche Lärmgrenzwerte, die eingehalten werden müssen. Das ist Voraussetzung für die Genehmigung.

Was ist SNG? Was ist LNG? Was ist CNG?

LNG findet aktuell vor allem im Güterfernverkehr Anwendung. Es kann in Diesel- oder Ottomotoren verbrannt werden. Die Fahrzeuge erreichen ähnliche Reichweiten wie herkömmliche. Das Tankstellennetz in Europa wird sukzessive ausgebaut.

SNG bedeutet Synthetic Natural Gas und ist synthetisch erzeugtes Erdgas. LNG steht für Liquefied Natural Gas, also verflüssigtes Erdgas, und CNG steht für Compressed Natural Gas und ist komprimiertes Erdgas. Natural Gas kann sowohl reines Methan sein als auch Erdgas. Für CNG wird das Gas in der Regel mit einem Druck von 200 bar im gasförmigen Zustand komprimiert. Bei LNG wird das Gas auf eine Temperatur von minus 162°C heruntergekühlt, sodass es flüssig wird und eine ca. 600-mal höhere Energiedichte als CNG hat.

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